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Synergien zwischen Digitalisierung in der Industrie und der CH-Armee: Sicherheit & Systeme im Fokus

21.08.2023

Tauchen Sie ein in die spannende Welt der Digitalisierung von Industrie & Armee. Erfahren Sie, wie Sicherheit & Software-Systeme verschmelzen, um Effizienz zu steigern & nationale Sicherheit zu gewährleisten. Lesen Sie unseren Blog über Synergien, Innovationen & die Kraft der Zusammenarbeit.

Thomas Hartmann (Autor)

Die unaufhaltsame Welle der Digitalisierung hat die Art und Weise, wie Unternehmen operieren, revolutioniert. In der Schweiz sehen wir nicht nur eine Transformation in der Industrie, sondern auch in sicherheitskritischen Sektoren wie der Armee. Dieser Blogbeitrag erkundet ausführlich die aufregenden Verbindungen zwischen der Digitalisierung von Industriebetrieben und der Armee, wobei der Fokus auf Sicherheit und Software-Systemen liegt. Das dreistufige Modell zur Digitalisierung der Schweizer Armee wurde bereits vor einiger Zeit durch Korpskommandant Thomas Süssli (C Armee) im Detail vorgestellt. In einer ersten Stufe geht es primär um Prozessdigitalisierung und die Eliminierung von Papier. Die zweite Stufe beinhaltet «Integration» und die Extraktion von Wissen aus Daten. Silos werden aufgebrochen und Plattformen integriert. Die daraus gewonnenen Daten sind die Grundlage für das digital Brain und hilft bei Entscheidungen im Sinne von Sensorinformationen aus allen Operationssphären (Boden, Luft, Weltall, Elektromagnetismus und Cyberraum). Die Dritte Stufe soll helfen das neu gewonnene Wissen im Rahmen der militärischen Anwendung der Gegenseite mit eigenen Effektoren rasch und präzise einzusetzen. Am vergangenen Wochenende hatte die Schweizer Bevölkerung an der Armeeausstellung Connected23 einen spannenden und eindrucksvollen Einblick in den Stand der Arbeiten.

In diesem Blog versuche ich die Gemeinsamkeiten zwischen Digitalisierung in der Industrie und der Schweizer Armee aufzuzeigen.

Gemeinsamkeiten und Synergien:

  1. Vernetzte Systeme und IoT: Die Industrie nutzt vernetzte Systeme und das Internet der Dinge (IoT), um effiziente Produktionsprozesse zu gewährleisten. In ähnlicher Weise kann die Armee mit IoT-Technologien Echtzeitdaten für eine verbesserte Lagebeurteilung sammeln. Dies ermöglicht eine genauere Planung von Operationen und erhöht die Sicherheit von Truppen und Ressourcen.
     
  2. Cybersecurity als Eckpfeiler: Sowohl Unternehmen als auch die Armee sehen sich mit Cyberbedrohungen konfrontiert. Die digitale Transformation erfordert ein erhöhtes Bewusstsein für die Sicherheit von Software-Systemen. Die Entwicklung von robusten Cybersecurity-Massnahmen schützt nicht nur Geschäftsgeheimnisse, sondern auch nationale Sicherheitsinteressen.
     
  3. Datenanalyse und KI: Big Data und Künstliche Intelligenz sind Treiber der Transformation. In der Industrie werden Datenanalysen verwendet, um operative Effizienz und Produktqualität zu verbessern. Im militärischen Kontext können diese Technologien zur Mustererkennung in grossen Datenmengen eingesetzt werden, um operationelle Erkenntnisse zu gewinnen.
     
  4. Interoperabilität und Kommunikation: In der Industrie müssen verschiedene Software-Systeme nahtlos zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Ähnlich erfordert die Armee eine zuverlässige Kommunikation zwischen Truppen, Einheiten und Einsatzkommandos. Die Digitalisierung ermöglicht die Integration verschiedener Kommunikationsplattformen und -protokolle.

Herausforderungen und Chancen

  1. Fachkräftemangel: Beide Sektoren konkurrieren um qualifizierte Fachkräfte in den Bereichen Software-Entwicklung, Cybersecurity und Datenanalyse. Es ist entscheidend, Bildungs- und Weiterbildungsprogramme zu fördern, um den Bedarf an Experten zu decken. Wieder einmal bietet das Schweizer Milizsystem hier einen enormen Mehrwert in dem hochspezialisierte Fachexpterten Wissen aus der zivilen Welt in die Armee einbringen können.
     
  2. Datenschutz und Compliance: Unternehmen und die Armee stehen vor der Herausforderung, digitale Prozesse datenschutzkonform zu gestalten. Die Integration von Datenschutz und -sicherheit in Software-Systeme ist entscheidend, um Vertrauen zu schaffen.

Innovation und Zusammenarbeit

Die Möglichkeiten für Innovationen durch die Zusammenarbeit zwischen der Industrie und der Armee im Bereich der Digitalisierung, Sicherheit und Software-Systeme sind aufregend und vielversprechend. Die Stärken beider Sektoren können kombiniert werden, um massgeschneiderte Lösungen zu schaffen, die nicht nur die wirtschaftliche Effizienz, sondern auch die nationale Sicherheit stärken. Durch eine gezielte Kooperation, gemeinsame Forschung und den Austausch von Expertise können wegweisende Technologien entwickelt werden, die einen positiven Einfluss auf die gesamte Schweizer Gesellschaft haben. Untenstehend sechs Beispiele in welchen ich gerade durch das Schweizer Milizsystem spannende Chancen sehen:

  1. Technologietransfer: Die Industrie hat bereits erhebliche Fortschritte in der Entwicklung von Software-Systemen, Datenanalyse-Tools und Sicherheitslösungen erzielt. Durch den Technologietransfer können solche Lösungen auf die spezifischen Bedürfnisse der Armee angepasst werden. Diese Anpassungen könnten dazu beitragen, militärische Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern.
     
  2. Forschung und Entwicklung: Gemeinsame Forschungsprojekte zwischen Industrieunternehmen und der Armee könnten neue Technologien hervorbringen, die sowohl wirtschaftliche als auch sicherheitsrelevante Vorteile bieten. Die Kooperation bei der Erforschung von fortschrittlichen Sicherheitslösungen, verschlüsselten Kommunikationssystemen und autonomen Technologien könnte dazu führen, dass Innovationen schneller entwickelt und implementiert werden.
     
  3. Innovative Anwendungen: Die Anwendung von Technologien aus der Industrie auf militärische Szenarien kann zu einzigartigen Lösungen führen. Beispielsweise könnten Datenanalyse-Algorithmen, die in der Industrie für vorausschauende Wartung verwendet werden, auf militärische Ausrüstung angewendet werden, um potenzielle Ausfälle vorherzusagen und Instandhaltungsmassnahmen zu optimieren.
     
  4. Testumgebungen: Die Industrie kann als wertvolle Testumgebung dienen, um neue Software-Systeme und Technologien unter realen Bedingungen zu erproben, bevor sie in der Armee eingesetzt werden. Dies ermöglicht eine gründliche Validierung von Lösungen und reduziert das Risiko von Fehlern.
     
  5. Wissenstransfer: Expertenwissen aus der Industrie kann die Armee bei der Entwicklung und Implementierung von Sicherheitslösungen und Software-Systemen unterstützen. Erfahrungen im Bereich Cybersecurity, Datenanalyse und Software-Entwicklung können dazu beitragen, bewährte Praktiken zu etablieren und Lernkurven zu verkürzen.
     
  6. Sicherheitsstandards: Die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Armee kann zur Entwicklung einheitlicher Sicherheitsstandards beitragen. Dies würde nicht nur die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen fördern, sondern auch dazu beitragen, Schwachstellen zu minimieren und die Gesamtsicherheit zu erhöhen.


Die digitale Transformation in der Industrie und der Armee hat zahlreiche Verbindungen aufgezeigt, die Sicherheit und Software-Systeme betreffen. Die Synergien zwischen diesen Bereichen sind ein spannender Raum für Innovation und Zusammenarbeit. Durch den Austausch bewährter Praktiken können beide Sektoren von der digitalen Revolution profitieren und die Sicherheit und Effizienz in der Schweiz auf eine neue Ebene heben.

(Bildquelle: KI-Generiertes Bild, DreamStudio.ai)